(Procyon lotor / Raccon)
Waschbären
Klasse | Säugetier |
Familie | Kleinbären |
Ordnung | Raubtier |
Ursprung | Nordamerika |
Kopfrumpflänge | 70-84 cm |
Schwanzlänge | 20-30 cm |
Kreuzhöhe | 20-30 cm |
Gewicht | 5-7 kg |
Nahrung | Allesfresser |
Alter | In Freiheit: 10-15 Jahre (in Gefangenschaft bis zu 20 Jahre) |
Tragzeit | Ca. 63 Tage |
Zahl der Jungen | 2-7, meistens 4. Gewicht ca. 70g. Werden blind geboren, öffnen die Augen nach ca. 3 Wochen. |
Merkmale
Rüden und Fähen unterscheiden sich ausschliesslich durch Grösse und Gewicht.
Das dichte und lange Fell ist überwiegend gräulich bis graubraun, zuweilen auch rostbraun gefärbt. Das Fell besteht insgesamt aus zwei Schichten. Zum einen aus einer dichten und feinen Unterwolle und zum anderen aus oben aufliegenden groben Grannenhaaren. Der mittellange Schwanz weist eine markante schwarzweisse Ringelung auf, meist sind sechs bis acht schwarze Ringe zu erkennen. Charakteristisch ist die schwarze Gesichtsmaske, die im Bereich der Augen verläuft. Oberhalb der Augen und im Bereich der Nase ist das Fell weisslich bis hellgrau gefärbt. Die leicht dreieckigen Ohren weisen eine stehende Form auf und sind innen weisslich behaart. Die vorderen Pfoten ähneln Händen, mit denen der Waschbär Nahrung und andere Dinge regelrecht in die Hand nehmen kann. Die Vorder- und Hinterpfoten enden in je fünf Zehen. Die Beine sind zwar recht kurz, dennoch kann der Waschbär, wenn es sein muss, erstaunlich schnell unterwegs sein. Geschwindigkeiten von 20 km/h sind dann keine Seltenheit. Auch im Wasser fühlen sie sich ausgesprochen wohl. Waschbären sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv.
Nahrung
Der Waschbär ist ein ausgeprägter Allesfresser. Ein Drittel der Nahrung ist pflanzlichen Ursprungs, meist Samen und Früchte. Ein Drittel besteht aus wirbellosen Tieren, meist Insekten und Würmer. Ein weiterer Drittel besteht aus Wirbeltieren, meist Amphibien und Fischen.
Der Herbst wird dazu genutzt, eine dicke Fettschicht anzufressen. Im Winter wird dann bei Schneelage gefastet, bei milder Wetterlage können Regenwürmer als Nahrungsquelle dienen, oder in eisfreien Gewässern nach Nahrung gesucht.
Hauptnahrung ist aber generell das, was am meisten und am leichtesten Verfügbar ist.
Lebensraum
Waschbären bevorzugen eine dreidimensionale Umbebung, wo sie sich kletternd in Sicherheit bringen können.
Alte, gewässerreiche Laubmischwälder, sind besonders begehrte Lebensräume. Hier finden die Tiere Fluchtmöglichkeiten, Nahrung und Unterschlupf. Bevorzugte Verstecke sind Baumhöhlen, daneben nutzen Waschbären aber auch Ruheplätze auf hohen Ästen oder am Boden. Waschbären nutzen bestimmte Verstecke sehr häufig und gemeinsam mit anderen Artgenossen. Man nennt diese Verstecke kurz «Hauptschlafplätze». Der Mensch schafft mit seinen Wohngebieten, insbesondere den Grüngürteln der Städte, zusätzlich geeignete Lebensräume. Hier kann es lokal zu beträchtlichen Ansammlungen kommen.
Waschbären sind territorial und sesshaft. Sie wandern aber nicht mehr umher als sie nahrungstechnisch müssen. Die Reviere umfassen in der Regel eine Grösse von 10 bis 100 Hektar. Die Reviere der Rüden sind grösser als die der Fähen, die Reviere überlappen sich.
Zusammenleben
Waschbären werden fälschlicherweise in vielen Lehrbüchern als Einzelgänger beschrieben. Tatsächlich leben Waschbären ganzjährig mit Artgenossen zusammen:
1. in Mutter-Kind-Verbänden
2. in festen Verbindungen von erwachsenen Rüden und
3. in lockeren Gemeinschaften erwachsener Fähen, die meist verwandt sind.
Alle Tiere eines Gebietes stehen mittels spezieller Treffpunkte (Hauptschlafplätze) miteinander in Kontakt.
Die Kommunikation erfolgt im Wesentlichen über Duftmarken und dient dem Austausch sozialer, sexueller und nahrungsökologischer Informationen. Waschbären verfügen aber auch über ein reichhaltiges Lautrepertoire. Es wurden bis heute 13 verschiedene Lautäusserungen unterschieden.
Die Lebensweise der Waschbären kann als polygam bezeichnet werden, da ein Männchen zumeist mehrere Weibchen begattet. Die Paarungszeit erstreckt sich von Februar bis in den Frühsommer.
Nach der Tragezeit von 65 Tagen bringt das Weibchen in ihrem Unterschlupf ca. 4 Jungtiere zur Welt. Die Jungen sind bei der Geburt fast nackt, hellgrauer Flaum spriesst auf der weichen faltigen Haut, und blind (ca. 3 Wochen). Die Säugzeit erstreckt sich meist über 70 bis 75 Tage. Sind die Jungtiere selbständig genug so folgen sie der Mutter auf ihren Fresswanderungen. Erst im Frühjahr nach der Geburt verlassen die Jungtiere die Mutter. Der Vater hat mit der Aufzucht und Versorgung des Nachwuchses nichts zutun.
Sinne und Kommunikation
Der Waschbär sieht ausgesprochen scharf in der Nähe und in die Weite. Seine Ohren registrieren leiseste Geräusche. Und seine Nase ist wie bei den meisten Säuger ausgezeichnet. Die haptische Wahrnehmung ist jedoch die Geheimwaffe eines jeden Waschbären! Durch die hypersensiblen Vorderpfoten steht sein Tastsinn ausser jeglicher Konkurrenz. Mit unglaublicher Präzision erfühlt er die kleinste Beute, sei es in hintersten Ecken oder unter Kiesel im Wasser. Heute ist bekannt, dass diese Leistung des Waschbären das Ergebnis eines Zusammenwirkens verschiedener Sinneszellen und einer hoch spezialisierten Grosshirnzone ist. Kein anderes Tier hat so viel Hirnmasse für die Reizimpulse die aus der Handfläche kommen zur Verfügung.
Trotz der fünf Finger an jeder Pfote kann er den Daumen nicht so positionieren wie wir Menschen. über jeder Kralle befinden sich zusätzlich nach vorne gerichtete Sinneshaare, analog zu den Schnurrhaaren erweitert er damit seine Fühlsphäre und kann Gegenstände erkennen noch bevor er sie mit der Handfläche berührt. Wir Menschen amüsieren uns oft darüber, dass der Waschbär während des Tastens so abwesend ins Leere blickt. Er benutzt und verlässt sich auf seinen Tastsinn wie wir uns auf unsere Augen. Warum aber die Tiere stundenlang im Wasser – bei einer Wassertemperatur unter 8° C – stehen können ohne taube Finger zubekommen, ist noch ungeklärt.
Eine Waschbären typische Weltanschauung: Probieren geht über studieren!
Klasse | Säugetier |
Familie | Kleinbären |
Ordnung | Raubtier |
Ursprung | Nordamerika |
Kopfrumpflänge | 70-84 cm |
Schwanzlänge | 20-30 cm |
Kreuzhöhe | 20-30 cm |
Gewicht | 5-7 kg |
Nahrung | Allesfresser |
Alter | In Freiheit: 10-15 Jahre (in Gefangenschaft bis zu 20 Jahre) |
Tragzeit | Ca. 63 Tage |
Zahl der Jungen | 2-7, meistens 4. Gewicht ca. 70g. Werden blind geboren, öffnen die Augen nach ca. 3 Wochen. |